Wie gelingt es, junge Menschen frühzeitig und praxisnah für eine Ausbildung zu begeistern? Welche Impulse braucht der Ausbildungsmarkt, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen? Diese Fragen und weitere Aspekte zu Berufsorientierung und Fachkräftesicherung standen jetzt im Mittelpunkt eines intensiven Austauschs von Spitzenvertretern der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) in Paderborn. IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung Ute Horstkötter-Starke und Jürgen Behlke, Geschäftsführer und Leiter der IHK-Zweigstelle Paderborn + Höxter, diskutierten mit Staatssekretär Matthias Heidmeier sowie Dr. Jens Stuhldreier und Renate-Melanie Kiszkiel vom MAGS. Gemeinsames Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler besser zu erreichen und Betriebe gezielt zu unterstützen.
„Je früher junge Menschen Berufe erleben, desto größer wird ihre Lust auf Ausbildung – und desto besser gelingt es den Betrieben, Nachwuchs zu gewinnen“, sagt Petra Pigerl-Radtke. „Wir brauchen mehr echte Einblicke, mehr Begegnungen und mehr Begeisterung für berufliche Chancen.“ Der regelmäßige Austausch zwischen Schulen, Unternehmen und Institutionen ist aus Sicht der IHK und der MAGS-Vertreter der Schlüssel, um junge Menschen zu erreichen und die Fachkräftesicherung langfristig zu stärken. Vereinbart wurde, bestehende Formate weiter auszubauen und neue Impulse für praxisnahe Berufsorientierung zu setzen.
Ein Paradebeispiel dafür war dem Austausch vorausgegangen: der Stadiontalk beim SC Paderborn 07. Die Veranstaltung ist Teil des landesweiten Bündnisses „Spielplan Zukunft – dein Weg in den Beruf“, in dem sich Fußballvereine der 1. und 2. Bundesliga gemeinsam mit dem Land NRW für bessere Berufsperspektiven junger Menschen engagieren – und gegen Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit positionieren. Die Talkreihe ist eingebettet in die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – KAoA“. Fußballvereine nutzen ihre Strahlkraft, um junge Menschen zu motivieren, sich aktiv mit ihren beruflichen Chancen auseinanderzusetzen. Ziel ist es, Politik, Wirtschaft und Auszubildende zusammenzubringen und gesellschaftliche Verantwortung sichtbar zu machen.
Am Stadiontalk beteiligten sich neben dem MAGS auch die Agentur für Arbeit, die IHK und weitere Wirtschaftskammern, die Kommunale Koordinierungsstelle, Unternehmensvertretungen sowie Auszubildende. Letztere berichteten von ihren Erfahrungen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung und gaben wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des KAoA-Programms.
Mit dabei waren auch mehrere Unternehmen aus der Region, die sich aktiv für die Berufsorientierung engagieren: Bette GmbH & Co. KG (Delbrück), dSPACE GmbH (Paderborn), ELHA-Maschinenbau Liemke KG (Hövelhof), Lidl GmbH & Co. KG (Paderborn) und PIETEC Feinwerktechnik GmbH & Co. KG (Bad Wünnenberg).