Das Azubi-Speed-Dating bringt am 17. Juni wieder Unternehmen und ausbildungsinteressierte Jugendliche an fünf verschiedenen Standorten in Ostwestfalen zusammen. In kompakten Kennenlerngesprächen bietet sich für beide Seiten die Möglichkeit, unkompliziert miteinander in Kontakt zu treten. Eingeladen sind alle jungen Menschen, die für das laufende Ausbildungsjahr noch keinen Platz gefunden haben oder sich erstmals mit dem Thema befassen.
Die Aktion wird seit dem Jahr 2011 gemeinschaftlich getragen von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld (HWK), den ostwestfälischen Agenturen für Arbeit, den Jobcentern sowie den Kreisverwaltungen und der Stadt Bielefeld. Ziel ist es, offene Ausbildungsplätze zu besetzen und dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken, wie am Freitag, 6. Juni, bei einer Pressekonferenz in den Räumen der IHK in Bielefeld erläutert wurde.
„Die Duale Ausbildung bleibt unser wichtigstes Instrument gegen den Fachkräftemangel – sie verbindet Praxisnähe mit echten Entwicklungschancen“, betont IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke. „Mit dem Azubi-Speed-Dating schaffen wir die Möglichkeit, dass junge Menschen unkompliziert und direkt mit Ausbildungsbetrieben ins Gespräch kommen können. Wir rechnen wieder mit mehr als eintausend Interessierten. Dass über 200 Unternehmen mitmachen, zeigt, wie groß das Engagement der Wirtschaft ist, in die Fachkräfte von morgen zu investieren.“ Insgesamt 221 Unternehmen nutzen in diesem Jahr das Azubi-Speed-Dating, um sich mit ihren noch freien Ausbildungsstellen potenziellen Nachwuchskräften zu präsentieren. Die Herausforderung, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden, wächst.
Auch seitens des Handwerks wird die Veranstaltung als wichtiges Format zur Nachwuchsgewinnung begrüßt. Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer OWL: „Wer nicht nur einen Job, sondern eine echte Perspektive für die Zukunft sucht, ist im Handwerk genau richtig. Das Azubi-Speed-Dating eröffnet jungen Menschen die Chance, Betriebe persönlich kennenzulernen und den ersten Schritt in eine sinnstiftende Karriere zu machen.“
Dass der Ausbildungsmarkt noch viele Perspektiven bietet, betonen die Arbeitsagenturen in der Region. „Trotz der aktuellen konjunkturellen Schwäche und der steigenden Arbeitslosigkeit bleibt die demographische Entwicklung mit dem damit verbundenen Fachkräftebedarf die größte Herausforderung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt der nächsten Jahre. In diesem Zusammenhang ist und bleibt die Ausbildung junger Menschen die beste Strategie für die Fachkräftesicherung im eigenen Unternehmen. Das Azubi-Speed-Dating bildet einen guten
Einstieg, um diese Strategie in die Tat umzusetzen“, betont Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Paderborn.
Auch die Jobcenter sehen in der Veranstaltung eine sinnvolle Ergänzung zur eigenen Arbeit. Barbara Meinert, Bereichsleitung Jugend im Jobcenter Arbeit-plus Bielefeld, sagt: „Das Azubi-Speed-Dating bietet Ausbildungsinteressierten und Arbeitgebern die Chance eines ersten Kennenlernens. Besonders für die jungen Menschen, die sich in Bewerbungsprozessen schwertun, ist die Veranstaltung ein niedrigschwelliges Format, um im persönlichen Auftreten und durch Motivation zu überzeugen. Das Speed-Dating ist ein einfacher Einstieg für erste Erfahrungen im Kontakt mit Arbeitgebern.“
Wie erfolgreich das Azubi-Speed-Dating sein kann, zeigen Stimmen aus der Praxis. „Das Azubi-Speed-Dating ermöglicht ein unkompliziertes Kennenlernen zwischen Betrieben und potenziellen Auszubildenden in einem informellen Rahmen. So konnten wir auch im vergangenen Jahr eine qualifizierte Auszubildende für unser Unternehmen gewinnen – ein überzeugendes Match“, freut sich Michelle Brakensiek, Ausbildungsverantwortliche der Auto Mattern GmbH. Sie wird, wie im Vorjahr, unterstützt von Georgia Kussidou, die einst selbst über das Azubi-Speed-Dating zur inzwischen abgeschlossenen Ausbildung zur Automobilkauffrau kam.
Uwe Ahrens, Verkaufsleiter und Ausbildungsverantwortlicher in der Bielefelder Porta Möbel Handelsgesellschaft, hat Georgia Bourvani im vergangenen Jahr ebenfalls über das Speed-Dating kennengelernt. Sie absolviert seither eine Aus-bildung zur Kauffrau im Einzelhandel bei Porta. Für Ahrens gehen die Vorteile des Formates jedoch weit über den Kontakt zu Bewerberinnen und Bewerbern hinaus: „An unserem Tisch führen unsere Auszubildenden die Gespräche mit den jungen Interessenten. Für die Jugendlichen wird es damit zu einem Kontakt auf Augenhöhe und für unsere Auszubildenden ist die auf sie übertragene Verantwortung äußerst motivierend. Ich persönlich schätze die Vielfalt der teilnehmenden Unternehmen und den Erfahrungsaustausch mit deren Ausbildungsverantwortlichen vor Ort. Hier sind im vergangenen Jahr wertvolle Kontakte entstanden“, lautet das Fazit des stellvertretenden Geschäftsleiters. Im vergangenen Jahr hatten sich mehr als 1.200 junge Menschen am Azubi-Speed-Dating beteiligt.
Das Azubi-Speed-Dating wird am Dienstag, 17. Juni, zeitgleich von 14 bis 17 Uhr an Standorten in Bielefeld (Ravensberger Spinnerei), Gütersloh (Stadthalle), Herford (Stadtpark Schützenhof), Minden (Preußenmuseum) und Paderborn (Schützenhof) veranstaltet. Weitere Informationen rund um das Azubi-Speed-Dating sind zu finden unter www.ausbildungschance-owl.de/azubi-speed-dating oder auf den Internetseiten der Partnerinstitutionen.