Im Fokus stehen Marktchancen, neue Partnerschaften und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit der ostwestfälischen Wirtschaft mit Indien. Unter dem Motto „Ostwestfalen meets India“ hat die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) heute (01. Juli) ihre 20. internationalen IHK-Begegnungstage eröffnet. Dabei trug sich S. E. Ajit Vinayak Gupte, Botschafter Indiens in Deutschland, ins Goldene Buch der IHK ein. Der Botschafter betonte, dass es ein großes Potenzial für die Vertiefung der Beziehungen zwischen der IHK Ostwestfalen und ihren Partnern in Indien gebe. „Gerade der Mittelstand hält Ausschau nach möglichen IT-Kooperationen in Indien“, sagte er.
Sein Amtskollege, S.E. Dr. Philipp Ackermann, deutscher Botschafter in Indien, zeigte sich in einer Veranstaltung am Vorabend sehr zuversichtlich, dass das Freihandelsabkommen der EU mit Indien demnächst komme, was ein „sehr großer und wichtiger Schritt wäre“. Dazu betonte Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer bei der Eröffnung, dass man diesbezüglich auf Augenhöhe auf Indien zugehen sollte. Wegen der geopolitischen Lage sollte die EU zudem auch dringend Abkommen mit Indonesien und den südamerikanischen Mercosur-Staaten schließen.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ging in ihrer Videobotschaft zur Eröffnung auf die Bedeutung Indiens als Partner bei der Gewinnung von Fachkräften für Nordrhein-Westfalen ein. Der Subkontinent sei mit seiner Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Aktuell beschäftigten 120 indische Unternehmen in NRW 8.000 Frauen und Männer.
Mit einer vorhergesagten jährlichen Wachstumsrate von mehr als sechs Prozent gelte Indien als die am schnellsten wachsende große Volkswirtschaft der Welt, so IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker in seiner Begrüßungsrede. Der Export von Maschinen und Anlagen bilde das Rückgrat der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Aber auch in der Breite gewinne der gegenseitige Handel an Bedeutung. „Deutschland importiert, Indien fertigt. Eine Entwicklung, die Chancen für deutsche Zulieferer und Maschinenbauer eröffnet“, hob der IHK-Präsident hervor. Zudem sei Indien ein wichtiger akademischer Partner: Mit 49.000 jungen Frauen und Männern aus Indien stamme fast jeder zehnte international Studierende in Deutschland vom Subkontinent.
Die IHK-Begegnungstage umfassen an drei Tagen fünf Veranstaltungen, zu denen insgesamt rund 500 indieninteressierte Unternehmerinnen und Unternehmer sowie weitere Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter erwartet werden. Weitere Informationen zu „Ostwestfalen meets India“ finden sich im Internet unter www.ostwestfalen-meets.com.